Wie alles begann - OES to our Hearts

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Wie alles begann

Über uns


Ich hatte mir  zum Valentinstag eine Überraschung
für meinen Mann ausgedacht.



"Ein Papagei sollte es sein".


Also, ein Anruf beim Tierschutzverein und nachgefragt.
Papageien gäbe es zurzeit leider keine war die Auskunft,
jedoch eine Menge von anderen Tieren stände zur
Vermittlung bereit.


Da mein Mann und ich schon oft darüber nachgedacht
hatten ein neues Familienmitglied aufzunehmen, bestand
ebenfalls lange der Wunsch nach einem Hund.

Ich erhielt die Telefonnummer einer Dame ganz in der Nähe,
die ihren Labrador-Mix aus zeitlichen Gründen abgeben wollte.
Nach einem Gespräch mit Ihr, verabredeten wir uns am Samstag
auf der Hundewiese. Nun ja, lange Rede kurzer Sinn,
3 Tage später rief der Tierschutz erneut an und fragte nach,
wie wir denn verblieben wären.


"Dieser Anruf veränderte unser Leben komplett."


Nach einigem Zögern teilte uns die Mitarbeiterin mit,
das in einem Tierheim in unserer Nähe ein Notfall eingetroffen sei.
Vor 4 Tagen wurde dort ein 10 Monate alter Bobtail abgegeben
und ob wir evtl. an einem so haarigen und jungem Tier interessiert wären?????
Nun musste ich bei meinem Mann Farbe bekennen. Ein Anruf im Büro
und die Sachlage kurz geschildert. Am anderen Ende der Leitung
kam nur der Kommentar:


" Ein Bobtail war schon immer mein Traumhund ",

ohne jedoch überhaupt etwas über diesen Vierbeiner zu wissen,
außer das er ein superschönes Aussehen besitzt.

Also fuhren wir noch am gleichen Tag mit einer Leine an Bord
zum Tierheim um uns unseren " Krümel ", so hieß er, anzusehen.

Die Aufregung, was uns dort erwartete, war uns beiden anzumerken.
Nachdem wir uns am Empfang meldeten und einige
Formalitäten klärten, wurden wir in den Zwingerbereich geführt.

Wir mussten in einem Vorraum warten und " Krümel" wurde geholt.
Durch eine Scheibe in der Tür sahen wir ihn dann zum ersten Mal.
Er entsprach in keinster Weise unseren Vorstellungen eines Bobtails.
Kurz geschoren, dürr, völlig verstört und außer Rand und Band
erlebten wir unsere erste Begegnung.

Wir gingen zum  besseren kennen lernen mit ihm ein wenig spazieren
und schnell stand für uns fest, den nehmen wir mit nach Hause.
Nun lag auf der Fahrt nach Hause ein 30 Kg hechelndes Etwas
auf der Rückbank unseres Autos
(dank Krümel fahren wir jetzt wieder einen Kombi).

Die ersten Tage vergingen wie im Flug, Futter besorgen, Gassi gehen,
spielen, streicheln und vorsichtiges Beschnüffeln war angesagt.
Ach ja, man hatte uns vergessen zu sagen, das Krümel
1 Jahr und 10 Monate alt war, aber das spielte schon
längst keine Rolle mehr.

Ein paar Tage später geschah dann das Unfassbare.
Unser 20 jähriger Sohn kam an der Wange blutend vom
Spaziergang mit Krümel nach Hause. Er hatte versucht,
ihn am Fressen eines gefundenen Brötchens zu hindern
und hatte nach ihm geschnappt. Der Schreck war groß, was tun?

Da wir blutige Anfänger in Sachen Hundeerziehung waren,
holten wir uns Rat bei unserer Tierärztin.
Schleunigst sollten wir eine Hundeschule aufsuchen,
und wenn wir dort nicht hervorragend beraten
worden wären, wer weiß wo Krümel jetzt wäre,
denn solche Attacken folgten des Öfteren.
Füttern aus der Hand war einer der Tipps,
damit der Hund merkt, das man nicht die Hand
beißt, die ihn versorgt.

Also wurde Krümel über Wochen jeden Abend, mit
viel Geduld so gefüttert. Außerdem müssten alle Zieh- und
Zerrspiele vermieden werden und Krümel bekam ein Halti,
um ihn besser zu führen und ihm die innere Sicherheit und
Ruhe zu geben. Ebenfalls sollten wir versuchen
etwas aus seinem früheren Leben in Erfahrung zu bringen.
Durch viel Mühe fanden wir schließlich die Adresse
der früheren Besitzer heraus. Dort erfuhren wir,
das Krümel ein so genanntes "Scheidungskind" war.

Er war als Welpe in eine Familie mit 4 Kindern
gekommen, in der sich aus Zeitmangel nur der
Herr des Hauses am Abend mit seiner "Erziehung" beschäftigte.
Als er dann 8 Monate war, trennte sich das Paar
und Krümel lebte bei seinem Herrchen in einer kleinen
Wohnung oder im Auto. Aus Mangel an Zeit für die
intensive Fellpflege wurde er deshalb von seinem Vorbesitzer
kurz geschoren, bevor er dann endgültig ans Tierheim
abgegeben wurde.

Leider kam auch im Verlauf des Gespräches heraus,
dass er schon als Junghund versuchte, sein früheres
Frauchen ins Gesicht zu beißen.

Jetzt hieß es Ruhe bewahren!
Gott sei Dank kam dann schnell der


" Erste Schultag".

Wir erkannten, dass Krümel mit Ruhe, Konsequenz und
dem richtigen Ton zur Rechten Zeit sehr gelehrig war.
Für uns war der Besuch 2 Mal in der Woche zeitlich
zwar ungemein stressig, aber wir drei waren schnell ein
eingespieltes Team.

Mit viel Geduld und einigen Leckereien, sowie dem
stundenlangen Bürsten am Abend, was er heiß und innig liebt,
kamen wir uns näher.

Und dann kam der " Tag X " - im Spiel mit meinem
Mann versuchte Krümel den Platz des Alpha-Tieres
mal wieder durch einen Schnappangriff ins Gesicht
zurück zu erobern. Für mich stürzte eine Welt zusammen.

Alles umsonst? - jetzt war wieder einmal guter Rat teuer.
Und noch ein langes Gespräch mit unserer Hundetrainerin.
Hier würde nur Geduld, Geduld, und nochmals Geduld und
weiterhin Konsequenz helfen. Diesen Rat befolgten
wir so lange, bis sich Krümel allmählich in sein
Schicksal ergab, nicht die erste Geige in unserer Familie
zu spielen und sich unterzuordnen.

Es folgte für uns alle eine lange Zeit, aber das
Vertrauen das Krümel immer mehr in uns setzte, und wir in ihn,
gab uns die Kraft mit diesem zur Dominanz neigendem
Rüden absolute Freundschaft zu schließen.

Nur das Verhalten, nicht nur anderen Rüden,
sondern fast allen anderen Hunden gegenüber, machte uns
noch einige Sorge. Er war in unserer Siedlung schnell als
"Beißer" verschrien. Sein oft "nervöses Verhalten", führte
dann nach langem Für und Wider und der Empfehlung
unserer Tierärztin zur Kastration von Krümel.

Vor diesem einschneidenden Eingriff probierten wir
mittels einer Hormonspritze eine simulierte Kastration aus,
und siehe da, er verhielt sich anderen Hunden gegenüber
absolut interessiert, war nicht mehr so hektisch und
immer zugänglich.

Also ließen wir den Eingriff vornehmen
(keine leichte Entscheidung).

Seit dieser Zeit legt er ein gutes Sozialverhalten
an den Tag.

Das Fazit, der ersten gemeinsamen Zeit möchte
ich folgendermaßen beschreiben: wenn uns einige Leute nicht
mit Rat und Tat ständig unterstützt und wir nicht den
absoluten Willen gehabt hätten, diesen " Dickkopf"
in unserer Familie zu integrieren, wäre das
Unternehmen Bobtail wahrscheinlich gescheitert.

Er hat es zwar geschafft, unseren Lebensrhythmus
gänzlich auf den Kopf zu stellen, denn dieser Hund nahm
eine Menge Zeit für sich in Anspruch, aber wir bereuen
keine Sekunde den Entschluss, ihm ein neues
zu Hause gegeben zu haben.


Wir verlebten 9 wunderschöne Jahre zusammen.

Leider kam Krümel aus einer sehr schlechten Zucht
und war zum Ende seines Lebens schwer krank.
Unser Kampf ging leider im Juli 2010 verloren.

Mittlerweile hatten wir jedoch einen zweiten Hund (Yankee)
dazu bekommen, der uns über den Schmerz hinweg half.
Seit Dezember 2012 lebt nun der 3 Hund bei uns.
Zum ersten Mal haben wir uns für eine Hündin entschieden.



PS:

Bevor ich unsere Geschichte hier erzählt habe, telefonierte ich lange mit Frau L.
die mir so einige Tipps und Adressen zum Thema Bobtail gab und
bei der ich mich auf diesem Weg dafür bedanken möchte.
Ebenso gilt unser ganzer Dank Frau K., aus der Hundeschule, bei der
wir wahrscheinlich mehr über Hunde und deren Erziehung
erfahren haben, als in mancher Bücherei.

 
 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü